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Apr
Was ist Wermut und wozu brauchen es Pferde?
Wermut (Artemisia absinthium)
Schon in der Antike wurde Wermut als Heilpflanze geschätzt. Als Bittermittel kommt er seitdem besonders bei Magenverstimmungen und Appetitlosigkeit zum Einsatz.
Im 19. Jahrhundert kannte man Wermut in Verbindung mit Absinth, einem alkoholhaltigen Getränk, das Auszüge von Wermut enthielt. Die psychoaktive Modedroge konnte allerdings bei längerem Konsum Schäden der Nerven und psychische Erkrankungen auslösen. Für diese Wirkungen ist der Inhaltsstoff Thujon verantwortlich: Deshalb gibt es einen oberen Grenzwert für den Gehalt an Thujon.
Wermut findet heute auch gelegentlich in der Küche als Gewürz zu Wildgerichten oder deftigen Suppen Verwendung.
Zu finden ist Wermut heute in großen Teilen Europas, Nordafrika sowie Nord- und Südamerika. Auch in höheren Lagen ist Wermut anzutreffen. In Vorgebirgen kann er bis in subalpine Stufen angetroffen werden. Große Anbaugebiete finden sich in Italien und Osteuropa.
Für Pferde eignet sich Wermut als gezielte Futterergänzung zur Unterstützung der Verdauung und des Stoffwechsels sowie als vorbeugende Maßnahme zum Eigenschutz vor Parasitenbefall.
Eigenschaften der Pflanze
Blütezeit: Juli bis September
Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
Standort: vollsonnig bis sonnig, sandige, trockene, kalkige und nährstoffarme Böden
Höhe: bis zu 150 cm
Typische Merkmale: untenliegende Blätter deutlich größer als obere, meist dreifache Fiederung, langgestielt, oben sitzende Blätter ein- oder zweifach gefiedert, kurzgestielt, alle Blätter auf der Oberseite dicht behaart, gräulich-grün, stark aromatisch duftend, Blüten gelb, kurz gestielt, hängende Köpfchen in rispenartigen Gruppen zusammengefasst, Kelchblätter außen dichtseidig behaart, Stängel stark verzweigt und weißfilzig behaart, im Boden befindliche, ockerfarbene bis mittelbraune Wurzel mit mehr oder weniger starken Seitenwurzel
Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Pharmazeutisch verwendet wird das Kraut. Alle Pflanzenteile außer der Wurzel werden getrocknet und zerkleinert.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe (Absinthin), ätherisches Öl (Beta‑Thujon), Flavonoide
Wirkung
Der hohe Anteil an Bitterstoffen im Wermut regt die Produktion von Speichel und Magensaft an, steigert den Appetit und fördert die Verdauung.
Wermut wirkt leicht krampflösend, beugt Blähungen vor und wird zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Zudem hat Wermut einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Dies kann zum körpereigenen Schutz des Pferdes vor Infektionen und Parasitenbefall beitragen.
Seine leberschützende Wirkung unterstützt den Stoffwechsel und die Entgiftungsprozesse im Organismus.
Anwendung
Wermut eignet sich für die Anwendung bei Pferden und wirkt
- appetitsteigernd
- anregend auf die Produktion der Verdauungssäfte
- verdauungsfördernd
- Blähungen entgegen
- lindernd bei Magenbeschwerden
- entzündungshemmend
- immunsystemstärkend
- stoffwechselunterstützend
Zur Unterstützung der Verdauung kann Wermut auch in Kombination mit Enzianwurzel, Kamille oder Melisse gefüttert werden.
Aufgepasst:
Halten Sie sich an die empfohlenen Dosierungen und Fütterungshinweise! Vermeiden Sie Überdosierungen, um dosisabhängige, unerwünschte Wirkungen von Wermut auszuschließen.
Unser Tipp:
Gerade bei Kräutern schwanken die Gehalte wirksamer Inhaltsstoffe sowie möglicher Schadstoffbelastung. Achten Sie auf eine hohe Qualität der Pflanzen. Damit schenken Sie Ihrem Pferd eine gezielte Futteraufwertung, die auch die gewünschte Wirkung entfalten kann.
Qualitätsgeprüfte und gesunde Kräuter für Tiere finden Sie in unserem Shop.
Hinweis:
Dies sind allgemeine Beschreibungen zu Nährstoffen und Kräutern in der Pferdefütterung und dienen lediglich der Information über bekannte Wirkungen der jeweiligen Stoffe und Pflanzen. Sie eignen sich nicht dazu, eigenständig Pflanzen zu bestimmen oder individuelle Therapiemöglichkeiten und Dosierungen für Pferde daraus abzuleiten!
Im Sinne der Gesundheit Ihres Pferdes nehmen Sie für gezieltes Zufüttern von Heilkräutern oder Nährstoffen eine kompetente Beratung durch Tierheilpraktiker oder Fütterungsexperten in Anspruch.
Vorsicht bei trächtigen und vorerkrankten Pferden
Bitte beachten Sie, dass unsere Texte unvollständig sein können und auch keine Besonderheiten des individuellen Gesundheitszustandes berücksichtigen, wie beispielsweise die Anwendung an sehr jungen, trächtigen oder vorerkrankten Pferden. Bei Pferden, die Medikamente bekommen, können sich aus dem Zufüttern mancher Substanzen durchaus Risiken aus Wechselwirkungen ergeben.
Kein Ersatz für einen Tierarztbesuch
Unsere Infothek ersetzt deshalb weder einen Tierarztbesuch bei akuten Krankheitszeichen oder anhaltender Verschlechterung des Allgemeinbefindens noch die Rücksprache mit dem Tierarzt bei Pferden in Therapie.
Geprüfte Produkte aus dem Handel
Wir raten allen Pferdebesitzern, zur Sicherheit auf das Sammeln von Wildkräutern zu verzichten, sofern sie nicht über die entsprechenden botanischen Kenntnisse verfügen. Um Verwechslungen mit Giftpflanzen auszuschließen, empfehlen wir, auf erlesene und sorgfältig geprüfte Produkte aus dem Handel zurückzugreifen.
Karenzzeiten für Sportpferde
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